Projektwoche 2009:
In 5 Tagen wurde aus der Odilienschule der Zirkus Odiletti.

Balancieren auf dem Drahtseil, Akrobaten am Trapez, Handstand auf einer menschlichen Pyramide, artistische Geschicklichkeit auf großen Kugeln, wilde Tiere, einmal Clown sein dürfen - und keine Hausaufgaben. Mit Feuereifer und Begeisterung trainierten 100 Schüler für die große Aufführung am 11. Juli um 10 Uhr. Alle Mitarbeiter der Schule waren für das Vorhaben vom Zirkus Paletti gut informiert und vorbereitet.
Für die 1. und 2. Klasse waren die Tier- und Fakirnummern vorgesehen. Die Schüler der anderen Klassen probten alle Angebote aus, um sich dann, abgesprochen mit ihren Lehrern, zu entscheiden, worin sie ihre Fähigkeiten üben wollten. Nach den Trainerstunden mit Zirkuspädagogen und Helfern, wurde in den Klassen die Plakate und die Dekoration für die Aufführung hergestellt. Jeden Morgen gab es einen gemeinsamen Beginn bevor die Schüler zu ihren Gruppen gingen.

Es war eine Freude, den Kindern beim Üben zuzusehen.

Die Zirkuspädagogen zeigten immer wieder geduldig das schrittweise Vorgehen der Übungen. Eifrig übten die Artisten ihre Nummern ein. Da wurde mit Tellern, Ringen, Tüchern und Diabolo jongliert, Akrobaten studierten immer neue Formationen auf den Kugeln und am Trapez ein. Begeistert wurden die Kleinsten stampfende Elefanten und fauchende Tiger, andere übten vorsichtig auf Scherben zu gehen und auf dem Nagelbrett zu sitzen. In den Klassen wurde eifrig gemalt, geschnitten und geklebt. Überall waren helfende Hände der Lehrer, Klassenhelfer und Therapeuten, die liebevoll unterstützten, Mut machten und den Kindern zur Ausdauer verhalfen. Beim Balancieren auf dem Seil führten beschützend die großen Schüler die Kleinen und freuten sich mit ihnen, wenn sie es schafften. Die Clowns lernten feinfühlig aufeinander zu achten, um die Pointe zu erreichen. Die Kinder lernten einander zu vertrauen, denn viele Nummern funktionieren nur, wenn man sich auf die anderen verlassen kann.

Endlich war es soweit: Manege frei für den Zirkus Odiletti.

Die Kinder wurden am Samstag von den Eltern um 9 Uhr gebracht. Bis zur Aufführung, wurden die Eltern zu Kaffee, Brezeln und Kuchen von der Förderspielgruppe eingeladen. Die Schüler zogen ihr Trikot an, bunte Hosen oder geringelte Pulli und lustige Kappen. Die Clowns und die wilden Tiere wurden geschminkt. Nach einem gemeinsamen „ Jippie, wir machen es gut,“ wurde gruppenweise in den großen Saal der Waldorfschule eingezogen. Dort war die Arena aufgebaut, die Zuschauer saßen schon erwartungsvoll im Kreis, versehen mit gemalten Anstecknadeln. Die Türen, Wände und Stühle waren phantasievoll dekoriert. Mit der jeweils passenden Musik führten die einzelnen Gruppen ihre Kunststücke vor. Ganz konzentriert, mit roten Wangen und leuchtenden Augen zeigte jedes Kind, was es gelernt hatte. Der Ablauf war hervorragend geübt, der Auf- und Abbau gekonnt. Ein großes Lob dem Zirkus Paletti, der ein kompetentes Vorbild war. In der Pause gab es frisch geröstetes Popcorn in Tüten. Ruhig und glücklich ließen es sich die kleinen und großen Künstler schmecken.

Mit großem Beifall wurden die Schüler, die Zirkuspädagogen und alle fleißigen Helfer gefeiert.

Ein Ziel dieser Woche war der krönende Abschluss, den Eltern und Verwandten eine gelungene Zirkusvorstellung bieten zu können, aber auf dem Weg dahin haben unsere Schüler viel gelernt. Gestellte Anforderungen durch kontinuierliches Üben zu meistern, haben das Selbstvertrauen unserer Schüler gestärkt. Sie haben gelernt, dass mit Fleiß und Ausdauer vieles erlernbar ist. Ruhige oder ängstliche Kinder, die sich sonst zurückziehen, konnten hier ihre Talente zeigen. Das gibt Selbstbewusstsein, das sich auch später in der Schule zeigen wird. Auffallend unruhige Kinder, waren konzentriert bei der Sache. Die soziale Bereitschaft, schwächeren und jüngeren Kindern zu helfen, wurde geübt. Die begeisterten Zuschauer und die strahlend glücklichen Gesichter unserer Kinder dankten uns für alle Mühe und zusätzliche Arbeit.

Lieber Herr Karcher und Herr Ratzel, wir bedanken uns ganz herzlich, für die großzügige Unterstützung der Ruth König Stiftung, für unsere Schule, die das Zirkusprojekt in dieser Form möglich machte.

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